Dienstag, 6. März 2007

Mo. 12.3. 23:30Uhr WDR:
Robert Capa - Kriegsfotograf

Robert Capa - Kriegsfotograf

Datum : Montag, 12.03.2007
Uhrzeit: 23:30-00:20 Uhr
Sender: WDR


Ein Film von Anne Makepeace

Robert Capa war der überragende Fotojournalist des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Bildern dokumentierte er fünf Kriege auf drei Kontinenten. Gutaussehend und wagemutig, war er Zeit seines Lebens Pazifist - und trug Uniformen, fuhr auf Panzern, sprang aus Flugzeugen, wich Kugeln aus und stand in der ersten Frontlinie. Seine Arbeiten haben das Leben vieler Menschen beeinflusst, auch wenn einige noch nicht einmal seinen Namen kannten. Als einziger Fotograf gehörte er bei der Landung in der Normandie (D-Day) zu den Soldaten, die als erste am Omaha-Beach an Land gingen. Dieser Film ist mit der uneingeschränkten Unterstützung von Capas Bruder Cornell und im Rückgriff auf die Archive des International Institute of Photography und der Agentur Magnum entstanden und widmet sich erstmals der Legende Robert Capa.

Der Film verfolgt, wie aus Endre Friedmann, einem jungen jüdischen Mann in Budapest, ein Flüchtling in Berlin und Paris und schließlich Robert Capa wurde. Mit 23 Jahren war er der berühmteste Kriegsfotograf der Welt, und sein Leben umspannte einen der bedeutendsten und grausamsten Abschnitte der modernen Geschichte. Er fotografierte den spanischen Bürgerkrieg, die japanische Invasion in China, die Schauplätze des Zweiten Weltkriegs in Europa und den ersten Israelisch-Arabischen Krieg. 1954 gab er nach sechs Jahren seine sichere Führungsposition bei Magnum in New York auf und kehrte an die Front zurück, um den Krieg der Franzosen in Indochina zu fotografieren. Dort kam er durch eine Landmine ums Leben.

Zu Wort kommen Capas Kollegen und Freunde. Ihre Zeugnisse und Erinnerungen - manchmal grausam, manchmal romantisch, jedoch immer authentisch - werden durch nahtlos eingefügte Archivaufnahmen, Fotos und Filmsequenzen zum Leben erweckt. Zu jenen, die ihre Geschichte vor der Kamera erzählen, gehören Henri Cartier-Bresson, Françoise Gilot, Milt Wolfe, Elliot Erwitt, Hiroji Kubota, Micha Bar-Am und Eva Besnyö, eine Kindheitsfreundin Capas, die ihn während ihrer Zeit im Berliner Exil erstmals mit der Fotografie in Berührung brachte. Ein Interview mit Isabella Rosselini, die aus den Tagebüchern ihrer Mutter vorliest, verleiht dem Zuschauer einen Einblick in die romantische, aber letztlich zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichte zwischen Ingrid Bergman und Robert Capa. Rosselinis Mutmaßungen, Alfred Hitchcock sei durch die Romanze der beiden zu seinem Thriller "Das Fenster zum Hof" inspiriert worden, werden mit einer Original-Filmsequenz unterlegt, die bezeichnend ist für dieses ungleiche Paar. Steven Spielberg, der sich bei der Anfangsszene von "Der Soldat James Ryan" Bild für Bild auf Capas Aufnahmen von der Landung in der Normandie stützte, weist eindringlich auf die Bedeutung dieser Bilder hin: "Es war nicht schön, sondern hässlich, irrsinnig und unmittelbar. Die Bilder zeigen das Chaos und den Wahnsinn. Ich tat alles, damit die Bilder vom 6. Juni 1944 genauso aussahen wie die Fotos von Robert Capa."

Quelle: ARD

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